Hartschäume bieten durch ihre dichte und feste Konsistenz eine beeindruckende Kombination aus Isolation, Polsterung und struktureller Stabilität, was sie zu unverzichtbaren Bestandteilen in Bereichen wie Verpackung, Bauwesen oder der Automobilindustrie macht.
Universelle Eigenschaften, wie Streichfähigkeit, geringes Gewicht und hohe Stabilität ermöglichen dem Holzschaumstoff vielseitige Einsatzmöglichkeiten in der Möbel- und Bauindustrie. Als leichtes und dennoch stabiles Material soll er in der Fertigung von Leichtbauplatten, Dämmmaterialien und sogar als Verpackungsmaterial zum Einsatz kommen. In Möbeln, Türen oder Wandelementen, z. B. im Messe-, Bühnen und Innenausbau kann der Holzschaum als leichte Mittelschicht von Sandwichplatten Verwendung finden. Das innovative Produkt verspricht eine verbesserte Ressourceneffizienz und die Substitution petrochemischer Rohstoffe. Durch den Einsatz von Holz als Rohstoff, der vollständig ohne Ausschuss verwertet wird, gilt die Technologie als wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft der Branche.
Im Rahmen einer gelungenen Kooperation zwischen dem Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) und der Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG wurde der Holzschaumstoff bis zur Produktreife entwickelt und wird nun unter dem Namen „Lignew“ in den Markt eingeführt. Gefördert wurde die zukunftsweisende Technologie durch den Waldklimafonds. Nun wird sie zur Basis eines neuen Wirtschaftsstandortes, mit der geplanten Errichtung einer Produktionsanlage für die großtechnische Herstellung in Papenburg.
Die ersten Holzschaumplatten werden ab 2026 in Masse produziert, wobei 100 % des Materials verwertet werden – einschließlich der Rinde, die zu Rindenhumus weiterverarbeitet wird. Weitere Ausgangsmaterialien sind u. a. Sägewerksnebenprodukte und unbehandeltes Altholz. Somit stellt der Werkstoff eine Schlüsselinnovation für die Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft von Holz dar.
Erstellt von Mandy Ender
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